VON THOMAS RINGHOFER - Rems-Zeitung
SCHWÄBISCH GMÜND.
Oberbürgermeister Richard Arnold bezeichnet ihn als „Mister Schwimmverein". Bereits 1966 war dieser in den Schwimmverein Schwäbisch Gmünd eingetreten. Es folgte eine beeindruckende sportliche Karriere, die ab 1980 mit dem Eintritt ins Ehrenamt ergänztwurde und die noch heute andauert. „Mister Schwimmverein", das ist Roland Wendel.
Der heute 66-Jährige wurde am Freitagabend im Congress-Centrum Stadtgarten zum „Gmünder Sportpionier 2024" ernannt. Bei den Feierlichkeiten im Hans-Baldung-Grien-Saal sprach Ralf Wiedemann dem waschechten Gmünder seine Anerkennung und seinen großen Dank für dessen geleistete Arbeit aus: „Du hast in deinem Tun, als Sportler und hauptsächlich als Sportfunktionär immer versucht, das Limit zu erreichen, und alles dafür getan, dass dein Schwimmverein Gmünd und der Schwimmsport in Schwäbisch Gmünd so erfolgreich sind", so der Vorsitzende des Stadtverbands Sport.
Wendel startete 1970 seine Schwimmkarriere und feierte nur sechs Jahre später seine Glanztat: Er entriss dem Cannstatter Gerhard Schiller, Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1972 in München, mit 52,9 Sekunden über 100 Meter Freistil den württembergischen Rekord. 1979 wurde er Deutscher Mannschaftsmeister mit den Wasserfreunden Wuppertal. Auch bei den Senioren war der Gmünder als mehrfacher EM-Medaillengewinner oder Europarekordler erfolgreich. „Sein Ehrgeiz und Teamgeist als Sport 1er, gepaart mit seiner Überzeugung, seine
Erfahrungen und positiven Erlebnisse aus dem Schwimmsport der Gesellschaft und hauptsächlich seinem SV Gmünd zurückgeben zu wollen, führten Roland Wendel auf die Funktionärsebene“, erläuterte Wiedemann. So sei Wendel von 1976 bis 1978 Mannschaftssprecher, von 1980 bis 1990 Kassier im Schwimmbezirk Ostwürttemberg, von 1991 bis 2003 Stellvertretender Vorsitzender Sport im SVG und von 2009 bis 2012 Vizepräsident Leistungssport im Württembergischen Schwimmverband gewesen.
2003 übernahm Wendel dann von Wolfgang Patzke beim SVG den Vorsitz, den er heute noch innehat und somit Rekord-Vorsitzender ist. Ralf Wiedemann erinnerte an Corona- und die Energiekrise, die der SV sehr gut gemeistert habe. Der Vereinsführung sei es zudem seit jeher wichtig, dass Kinder und Jugendliche schwimmen lernen. OB Arnold nannte als Beispiele die Einrichtung der Brigitte-Frank- Stiftung im Jahr 2008 sowie das Pilotprojekt „Schwimmvereine an Ganztagesschulen“. Heute betreut der SV insgesamt 32 Kooperationen mit Kindertagesstätten und Schulen. Um dies alles anbieten zu können, braucht es Wasserlächen, so Wiedemann.
Niemand habe sich in den vergangenen Jahrzehnten mehr mit dem Thema Hallenbad mit 50- oder 25-Meter-Becken auseinandergesetzt, als Wendel: „Ein Hallenbad muss kommen, und dafür werde ich auch Stadtverbandsvorsitzende. Er sei selbst gespannt, bis wann dies geschehen würde und ob der Traum der 50-Meter-Bahn erfüllt werden könne. Berulich bringe Wendel seine Expertise als vereidigter Buchprüfer und Steuerberater sowie als Netzwerker ehrenamtlich in vielen Organisationen ein, zum Beispiel als Aufsichtsratsvorsitzender der VR-Bank Ostalb oder als Vorsitzender des Gmünder PEGASUS-Vereins.
Wiedemann gab eine kleine Anekdote zum Besten, die den Charakter Wendels gut widerspiegele: „Immer am 23. Juni, dem Todestag seines langjährigen Schwimmfreunds Gerhard Büttner, hängt er eine Goldmedaille an dessen Grab und verweilt zum stillen Gebet.“ Für Roland Wendel stehe bis heute immer im Vordergrund, den Sport als verlässlichen, kreativen, aber auch hartnäckigen Partner zu vertreten, eine hohe Akzeptanz für den Sport zu entwickeln und nicht zu vergessen, mit seinem Tun die Gesellschaft in vielen Belangen zu unterstützen, schloss Wiedemann seine Laudatio.
OB Arnold ging ebenfalls auf das Thema Wasserlächen ein: „Als erfahrener Finanzund Wirtschaftsfachmann weiß Roland Wendel, dass die Lösung nach mehr Wasserläche nicht leicht zu realisieren ist. Wir werden im vertrauensvollen Dialog bleiben und nach einer tragfähigen Lösung für unsere Stadt suchen.“