Quelle: Gmünder Tagespost
„Hier brauchen wir dringend Entlastung“
Stadtverband Sport Schwäbisch Gmünd, Hauptversammlung: Michael Hieber und Steffen Kregler neu in Vorstandschaft gewählt
Bei der Hauptversammlung des Gmünder Stadtverbands Sport in der Gemeindehalle in Straßdorf hat Ralf Wiedemann auf sein erstes Jahr als Vorsitzender zurückgeblickt. Michael Hieber
(TSB Gmünd) sowie Steffen Kregler (Schwimmverein Gmünd) gehören künftig der Vorstandschaft an, nicht mehr mit dabei sind Dieter Weil und Tim Schwarzkopf.
(has/alv). Schon die beiden Ehrungen zu Beginn der Versammlung – Hanne Kessler und Edmund Wagenblast sind mit der Ehrenplakette des Stadtverbands Sport ausgezeichnet worden – waren
ein Highlight des Abends. Über beide gab es soviel zu erzählen (siehe Bericht nebenan) und als dann Edmund Wagenblast mit seinem Akkordeon die Vereinsfunktionäre noch aufforderte,
das alte Fußballlied zu singen, wurde die Stimmung zunächst richtig feierlich.
Dann folgte die eher „trockene Materie“ mit den Berichten. Seit einem Jahr ist Ralf Wiedemann als Nachfolger von Michael Svoboda im Amt. „Unsere langjährigen Zugpferde laufen nach
wie vor prima“, sagte der Vorsitzende und zählte den Gmünder Sport-Spaß, das Kinder-Sport- Spaß-Fest und die Kindersportschule KiSS auf. Einen Schritt nach vorne habe der
Stadtverband Sport in der Öffentlichkeitsarbeit durch die neue, zeitgemäße Homepage als neue Informationsplattform gemacht.
Weiter auf der Agenda stehe die geplante Geschäftsstelle des Stadtverbands und die „Geschäftsstelle“ der Vereine. „Aufgrund unserer ehrenamtlichen Struktur können wir geplante
Projekte nur Schritt für Schritt in Angriff nehmen und nicht alle auf einmal umsetzen“, so Wiedemann. Beide Themen habe man erst einmal vertagt. Erfreulich sei die Mitgliedschaft
des Stadtverbands Sport im Verein „Kommune inklusiv“. Denn: „Inklusion im Sport ist uns sehr wichtig.“
Die positivste Entwicklung sieht Ralf Wiedemann bei der Trainerakademie, hier sei man auf einem guten Weg. 4000 Euro standen zur Verfügung für Sonderzuschüsse für Jugendliche, die
an nationalen und internationalen Meisterschaften teilnehmen. Wiedemann ermutigte die Vereine, Anträge zur Förderung an den Stadtverband zu stellen. Die Arbeit von Stützpunkttrainer
Markus Rohde in Degenfeld hob er hervor. „Meines Erachtens ist Markus Rohde als hauptamtlicher Trainer für die Gewinnung neuer Talente, Veranstaltungen und die Nutzung der Schanze unabdingbar.“
Von anstehenden weitreichenden Entscheidungen sprach er hinsichtlich des Sportvereinszentrums des TSB Gmünd und des Hallenbads. Der Stadtverband stehe der Stadtverwaltung, aber auch
den Vereinen, hierbei mit Rat und Tat zur Seite. „Damit wir unsere und die Wünsche und Anregungen unserer Mitglieder vorbringen können, um das Bestmögliche für den Gmünder Sport zu
erreichen.“
Die Bewältigung der steuerlichen, sozialversicherungsrechtlichen und neuen datenschutzrechtlichen Vorgaben werde immer umfangreicher und schwieriger. „Das wird auf Dauer sicher
Auswirkungen auf die Gewinnung von ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitgliedern haben. Hier brauchen wir Vereine dringend Entlastung“, fordert der Stadtverbandsvorsitzende. Es mache
Sinn, mit dem Sportkreis Ostalb eng zusammenzuarbeiten und diese Missstände anzuprangern – wie bei der „Ellwanger Erklärung“ im vergangenen Jahr bereits geschehen.
Nach einem Dankeschön an die Stadtverwaltung für die sehr gute Zusammenarbeit meinte Ralf Wiedemann abschließend: „Es war ein interessantes, wenn
auch sehr arbeitsreiches erstes Jahr als Vorsitzender des Stadtverbands Sport.“ Manches habe man erreicht, anderes wieder nicht – es gebe noch genügend zu tun.
„Ich habe immer einen Plan B. Es wird immer weiter gehen.“
Oberbürgermeister Richard Arnold
OB Richard Arnold sprach mehr als nur ein „Grußwort“. Er stellte die Höhepunkte der Remstalgartenschau dar und bat die Vereine, dieses als Schaufenster für den Gmünder Sport zu
nutzen, wie bereits bei der Landesgartenschau 2014. Gerade aufgrund der grandiosen Landesgartenschau seien auch diesesmal die Blicke auf Schwäbisch Gmünd gerichtet. Doch die Welt
der Egoismen habe zugenommen, von Teilen der Bevölkerung wehe der Verwaltung kräftig Wind entgegen. Dies gelte für das geplante Hallenbad und auch für die Bebauung des Zeiselbergs,
wo man einen „Berg der Kinder“ errichten wolle. Ein hoher Turm mit einer Rutsche, von Kindern entwickelt. „Aber ich kann nicht versprechen, dass alles so gebaut wird, wie wir und
der Gemeinderat dies wollen“, sagte der OB und
verwies darauf, dass sich im Moment damit bereits Anwälte und Gerichte damit befassen würden. Süffisant meinte er: „Vielleicht bleibt der Zustand dort so, wie er gerade ist.“
Bürgermeister Bläse sagte, dass man mit jedem Verein Einzelgespräche führe und man im Bereich der Infrastruktur nur Schritt für Schritt, aber gemeinsam, vorankomme. Das sei bei den
Bewässerungsanlagen für die Sportplätze genauso wie bei den Hallen, wo man noch einiges machen müsse. Ein ganz neues Thema werden die Bewegungsangebote in den Quartieren sein.
Die Entlastung wurde vom Ehrenvorsitzenden des Stadtverbands, Edelbert Krieg, vorgenommen und einstimmig erteilt. Krieg forderte die Vereine auch dazu auf, „es wird Zeit, dass die
Sportler den Mund aufmachen und alle merken, dass es auch andere Meinungen als die der paar Nörgler gibt“.
Bei den Wahlen wurde Erich Kümmel als stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbands einstimmig bestätigt, Steffen Kregler (Schwimmverein) und Michael Hieber (TSB Gmünd) wurden
als Beisitzer in den Vorstand gewählt. Zum Schluss stellte Dr. Gerold Bläse das Konzept der „Trainerakademie“ in Gmünd den Vereinen vor.