2025: Ein Jahr voller Herausforderungen, aber auch Chancen

VON THOMAS RINGHOFER - Rems-Zeitung


SCHWÄBISCH GMÜND. „Wir hatten den internationalen Spitzensport zu Gast. Ein Moment, auf den wir sehr stolz sind“, blickte Ralf Wiedemann auf 2024 zurück. Der internationale Spitzensport, das war die Lidl Deutschland Tour, bei der Schwäbisch
Gmünd im August als Start- und Zielort von zwei Etappen glänzte. „Das war nicht nur ein unglaubliches Erlebnis für alle Radsportfans“, blickte der Stadtverbandsvorsitzende im Rahmen der Ehrung von Roland Wendel zum Gmünder Sportpionier 2024 im Congress Centrum Stadtgarten auf ein einmaliges Spektakel zurück, das Zehntausende in und um Gmünd live in ihren Bann gezogen hatte.

Wiedemann würdigte zudem das große Engagement und die herausragenden Leistungen der Gmünder Sportlerinnen und Sportler: „Die vielen Siege und persönlichen Bestleistungen, die in Schwäbisch Gmünd erzielt wurden, sind ein Beweis dafür, dass hier ein unglaublicher Sportgeist herrscht.“ Besonders stolz sei man auf die Aktiven, dieNachwuchstalente und Master-Sportler, die nicht nur sportliche Erfolge feiern, sondern „auch unsere Stadt vertreten“.

Anschließend nahm der Vorsitzende Politik und Wirtschaft in die Plicht. Es gelte nicht nur für den Proisport, dass er
in vielen Bereichen eng mit der Wirtschaft verbunden ist. Der Wegzug von Produktionsstandorten und die Verlagerung von
Arbeitsplätzen ins Ausland oder an andere inländische Standorte brächten nicht nur Herausforderungen für die lokalen Arbeitsmärkte mit sich, „sondern können auch die inanzielle Unterstützung für viele gesellschaftliche Projekte, einschließlich des Sports, gefährden“. Sponsoring, lokale Unterstützung und die Partnerschaften zwischen großen Unternehmen und Sportvereinen seien ein fundamentaler Bestandteil unserer Sportlandschaft. Um sowohl Spitzen- als auch Breitensport fördern zu können, müsse die sportliche Infrastruktur kontinuierlich geplegt und ausgebaut werden, so Wiedemann. Nur so könne Schwäbisch Gmünd ein attraktiver Standort für Sport und Freizeit bleiben. Aber „die wirtschaftliche Lage und deren zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Gmünder Unternehmen beeinlusst auch unsere Ressourcen“. Wiedemann forderte die besonders großen ortsansässigen Unternehmen auf, sich zu Gmünd zu bekennen, und der Politik müsse es gelingen, „dringend veränderte Rahmenbedingungen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung zu schaffen“.

Ein tolles Beispiel dieser Verbundenheit seien die Proisportler Anna Hollandt, Alexander Zorniger, Dominik Kaiser, Kai Häfner, Andreas Hofmann, Simon Tischer und Beniamino Molinari, die zusammen jährlich 11 000 Euro spenden würden.

Dass Richard Arnold erneut als Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd kandidiere, freue ihn sehr, so Ralf Wiedemann: „Denn die Entscheidung, wer künftig an der Spitze unserer Stadt steht, kann maßgeblichen Einluss auf die Ausrichtung der Gmünder Sportpolitik haben.“ Für den Stadtverbandsvorsitzenden sei die Unterstützung des Sports durch die Gmünder Stadtverwaltung sehr wichtig. Bestehende, tolle Konzepte wie zum Beispiel der Gmünder Sport-Spaß müssten weiterhin gefördert, gemeinsam müssten zugleich neue Konzepte entwickelt werden.

Ralf Wiedemanns dringender Appell an die Politik lautete, die Rahmenbedingungen zu verbessern: „Wir sehen in Gmünd, dass bürokratische Hürden und übermäßiger Verwaltungsaufwand unsere ehrenamtliche Arbeit hemmen. Hier sind Landes-
und Bundespolitik gefragt.“

Darüber hinaus müsse die Politik auch einen Blick auf die Sportförderung werfen. Ein Sportproi müsse in der Lage sein, sich voll und ganz auf seinen Sport zu konzentrieren, ohne ständig mit der Frage kämpfen zu müssen, wie er seinen Lebensunterhalt bestreiten und sich über Wasser halten soll. Sport dürfe nicht nur eine Freizeitbeschäftigung bleiben, sondern müsse zu einem ernsthaften Berufsweg werden können, forderte Wiedemann, der das Jahr 2025 als ein Jahr voller Herausforderungen, aber auch voller Chancen und Möglichkeiten für den Sport und die Sportvereine bezeichnete: „Der Sport hat die Kraft, uns zusammenzubringen, um gemeinsam vieles zu erreichen. Das müssen wir fördern, im Kleinen wie im Großen.“

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